„ Dieser Raum ist eine Illusion!“ Sechs Beispiele von Spieleentwicklern, die Spieler getrollt haben

Hatten Sie schon einmal das Gefühl, dass sie jemand einfach nur an der Nase herumführt? Nun, in diesen Beispielen ist dies absolut der Fall! Wenn man jemandem die Macht gibt, ein Unterhaltungsprodukt zu entwickeln, von dem von Anfang an klar ist, dass es die Nutzer lieben werden, darf man sich nicht wundern, wenn er diese Verantwortung manchmal ein wenig missbraucht und etwas in das Endprodukt einbaut, das einzig dem Zweck dient, die Fans ein ganz klein wenig auf die Palme zu bringen.

Im Folgenden finden Sie sechs Beispiele von Spieleentwickler, die ihre schelmische Seite gezeigt haben und Ihre Arbeitszeit dafür verschwendet haben, genau die Personen zu ärgern, die Ihre Brötchen bezahlen.

Inhalt:

1. Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty
2. Dickerchen – GTA: San Andreas
3. Mach's gleich nochmal – Ghosts ‘n’ Goblins
4. Hestus Geschenk – Breath of the Wild
5. Der Anhänger – Dark Souls 
6. Arachnophobie – Evil West

Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty

Metal Gear Solid 2 ist ein Spiel, bei dem Sie gleich zweimal ziemlich gnadenlos veralbert werden. Dank des intensiven Marketings schwebten Fans bei der Vorstellung, wieder in die Rolle ihres Lieblings-Actionhelden Solid Snake schlüpfen zu können, bereits vor der Veröffentlichung des Spiels auf Wolke sieben. Als das Spiel jedoch endlich auf den Markt kam, fielen die Spieler aus allen Wolken, als sie feststellen mussten, dass sie stattdessen als weinerlicher, verweichlichter Raiden spielen mussten.

Zwar konnte man später im Spiel auch als Snake spielen, jedoch hatte Schöpfer Hideo Kojima noch eine andere Überraschung für seine Spieler im Petto. So kommt es im Spiel zu einem sehr verstörenden Bruch mit der vierten Wand, als Sie sich plötzlich splitterfasernackt durch die Gegend laufen sehen, während einer der anderen Charaktere Sie darüber belehrt, dass zu langes Spielen Ihr Augenlicht ruinieren kann und wie wichtig es doch sei, Pausen einzulegen. Möchten Sie zusätzlich zu all dem Trolling auch auf ein richtiges Spiel?

Dickerchen – GTA: San Andreas

Eine der vielen aufregenden neuen Funktionen, auf die man sich in dem Klassiker San Andreas der GTA-Serie freuen durfte, war die Möglichkeit, den Körperumfang der Hauptfigur CJ entweder durch Sport oder übermäßiges Essen zu verändern. Zur Freude vieler bedeutete dies, dass man sich einen beachtlichen Bauch anfressen konnte und alles, was man dafür tun musste, war, sich auf eine Fressorgie im Fastfood-Restaurant „Cluckin' Bell“ zu begeben.

Allerdings hatten diese Kurven mindestens einen großen Nachteil, denn man konnte bestimmte Missionen erst beginnen, nachdem man ein wenig abgespeckt hatte. Sobald man eine der Markierungen für einen Missionsstart erreicht hatte, wurde man umgehend darauf hingewiesen, dass man erst mit der jeweiligen Mission beginnen könne, nachdem man ein paar überflüssige Pfunde losgeworden sei. Frechheit!

Mach's gleich nochmal – Ghosts ‘n’ Goblins

Die Entwickler dieses verrückten Klassikers aus dem Jahr 1985 waren der Meinung, das Spiel sei so gut, dass es einmal zu spielen absolut nicht ausreicht. Stattdessen kam es zu einer teuflischen Wendung, die Super Marios berüchtigtem „Deine Prinzessin befindet sich in einem anderen Schloss“-Schocker nahekommt. Nachdem Sie sich also durch die Level dieses notorisch schwierigen und nervenaufreibenden Zombie-Plattformers gekämpft haben und es grün-und-blau-geschlagen gerade so über die Ziellinie schaffen, wird Ihnen mitgeteilt, dass Sie das Spiel noch einmal von vorne beginnen müssen, um das tatsächliche Ende zu erreichen.

Sie humpeln also endlich ins Ziel und alles, was dort auf Sie wartet, ist die wortgewandte Botschaft, die auf Deutsch so viel heißt wie: „Dieser Raum ist eine Illusion und eine von Satan ausgeklügelte Falle. Geh unerschrocken weiter! Komme schnell voran!“ (Shakespeare hätte es nicht besser sagen können). Sobald Sie also alles noch einmal durchgespielt haben und nur noch eine Hülle des Spielers sind, der Sie am Anfang dieses Plattformers waren, werden Ihnen endlich die Früchte Ihrer Arbeit gezeigt und es heißt dabei so viel wie: „ Herzlichen Glückwunsch. Diese Geschichte hat ein Happy End. Dankeschön.“

Hestus Geschenk – Legend of Zelda: Breath of the Wild

Selbst eines der besten Spiele, das je auf einer Konsole gespielt wurde, konnte irgendwann einfach nicht mehr widerstehen und hat die zeitlose Sammelaufgabe Teil der Spielverlaufs gemacht. In Breath of the Wild treffen Sie einen Baumgeist namens Hestu, der Sie daraufhin bittet, Korok-Samen für ihn zu sammeln, wofür er Ihnen zusätzlichen Platz im Inventar verspricht. Man braucht 441 Stück, um alle versprochenen Upgrades zu erhalten, jedoch können in der Wildnis ganze 900 dieser Samen gefunden werden ... wenn Sie alle einsammeln, bekommen Sie doch bestimmt etwas richtig Cooles, oder?

Falsch gedacht! Nachdem Sie endlich das gesamte Land Hyrule durchkämmt haben und dabei nichts unversucht gelassen haben, um Hestu auch den letzten Samen aushändigen zu können, erhalten Sie als Belohnung Hestus Geschenk – etwas, das verdächtig aussieht wie ein Haufen Mist, der noch dazu „ziemlich übel riecht“ und es Ihnen ermöglicht, Hestu jederzeit beim Tanzen zuzusehen. Großartig.

Der Anhänger – Dark Souls

Der Anhänger war ein scheinbar harmloser und praktisch nutzloser Gegenstand in diesem teuflisch schwierigen Hack-and-Slash-Rollenspiel. Er wurde jedoch plötzlich zum Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit und umfassenden Untersuchungen unterzogen, nachdem der Entwickler Hidetaka Miyazaki anmerkte, dass er den Anhänger zu Beginn des Spiels aufheben würde und somit anzudeuten schien, dass dieser über versteckte Fähigkeiten verfügt.

Viele Spieler verbrachten daraufhin Hunderte von Stunden damit, vor jedem Objekt im Spiel alle möglichen Kombinationen von Angriffen und Gesten auszuprobieren, um herauszufinden, welche erstaunliche neue Fähigkeit durch dieses kleine Schmuckstück ausgelöst werden kann. Am Ende verriet Miyazaki jedoch, dass es sich bei diesem Gegenstand um reine Dekoration handelte, was bei vielen Fans zu großer Enttäuschung führte. Einige Spieler konnten allerdings nicht von der Belanglosigkeit dieses Schmuckstücks überzeugt werden und glauben auch heute noch, dass mehr dahinterstecken muss.

Arachnophobie – Evil West

Was auf den ersten Blick wie eine gut durchdachte Funktion aussieht - eine „Arachnophobie“-Einstellung, mit der man alle Spinnen aus dem Spiel entfernen kann, sollte man zu den vielen Menschen gehören, die diese achtbeinigen Tierchen nicht ausstehen können, entpuppte sich letztendlich als einer der grausamsten Tricks der Spielegeschichte.

Schaltet man diese Einstellung vor einem Spielabschnitt in einer Höhle ein, in der es von Spinnen nur so wimmelt, werden diese Krabbeltiere entfernt; schaltet man sie jedoch erst ein und dann wieder aus, wird der Bildschirm beim Fortsetzen des Spiels mit Hunderten von Spinnen gefüllt! Es ist nicht klar, ob es sich dabei um einen absichtlichen „Streich“ der Entwickler oder eine einen unglücklichen Fehler handelt, aber sollte dieser bizarre Moment absichtlich eingebaut worden sein, werden die Entwickler dem Titel des Spiels auf jeden Fall gerecht.