Australischer Kryptowährungsaustausch gefährdet 270.000 Konten
Nachlässigkeit kann einem Unternehmen manchmal seinen Ruf kosten, insbesondere wenn ein Fehler dazu führt, dass Menschen Geld verlieren. Eine aktuelle Situation im Zusammenhang mit BTC Markets, einem beliebten australischen Kryptowährungsaustausch, zeigt, wie riskant es ist, Ihre personenbezogenen Daten zentralisierten Anbietern von Finanzdienstleistungen anzuvertrauen.

Inhalt:
- BTC Markets hat Tausende von Benutzernamen und E-Mail-Adressen offengelegt
- Wenn Hast zu Fehlern führt
BTC Markets hat Tausende von Benutzernamen und E-Mail-Adressen offengelegt
Sowohl die Anonymität als auch die Sicherheit von Kryptowährungen waren schon immer die Hauptgründe, warum sich Privatanleger für diese Währungen entscheiden. Leider kann jedoch selbst die ausgereifteste Kryptografie digitale Gelder und die damit verbundenen sensiblen Daten nicht vor menschlichem Versagen schützen.
Das jüngste Beispiel für solch gefährliche Nachlässigkeit stammt von BTC Markets, einem australischen Kryptowährungsaustausch, der nach eigenen Angaben der größte des Landes ist. Zahlreichen auf Reddit und Twitter aufgetauchten Beschwerden von verärgerten Nutzern zufolge, ist bei dem Kryptowährungsaustausch kürzlich eine Sicherheitslücke aufgetreten, die vermutlich unbeabsichtigt von einem Mitarbeiter des Unternehmens verursacht wurde. Infolgedessen wurden mehr als 270.000 Namen und E-Mail-Adressen der Kunden versehentlich offengelegt.
Hierbei muss anerkennt werden, dass das Unternehmen nicht versucht hat, den Datenverlust zu verheimlichen und stattdessen die Benutzer über ihren offizielles Twitter-Account über das Geschehene informiert und sich für ihre Nachlässigkeit beim Umgang mit Benutzerdaten entschuldigt hat. Caroline Bowler, CEO von BTC Markets, veröffentlichte ebenso schnell einen apologetischen Tweet und erklärte später, dass es zu dem Datenverlust gekommen sei, da die Börse zum Senden von wissenswerten Neuigkeiten und Newslettern an Kunden ein externes E-Mail-System verwendet. Am 2. Dezember, dem Tag, an dem es zu dem Datenverlust kam, verschickte die Marketingabteilung des Unternehmens eine Mitteilung über die bevorstehende Notierung von USDT und die Teilnahme am Airdrop-Programm von SPARK-Token.
Wenn Hast zu Fehlern führt
Es kam zu diesem Datenverlust, weil der für das Versenden von E-Mails verantwortliche Mitarbeiter es für eine gute Idee hielt, Newsletter in Stapeln von 1.000 E-Mails pro Stapel zu versenden. In der Regel erfolgen solche Werbeaktionen anhand von Blindkopien oder durch Versenden einzelner E-Mails. Es scheint jedoch, dass es hier wohl jemand sehr eilig hatte und Kunden so schnell wie möglich über das Airdrop-Programm oder worüber auch immer informieren wollte. Auf jeden Fall schien es ihn oder sie nicht weiter zu stören, dass jeder Empfänger die echten Namen und E-Mail-Adressen von 999 anderen Benutzern sehen würde. Dazu kommt, dass sowohl die Erstellung der Stapel als auch das Versenden scheinbar automatisiert wurde, sodass der Absender nach der Initiierung nicht in der Lage war, das Verfahren zu unterbrechen, selbst, nachdem der Fehler entdeckt wurde.
Zwar wurden hierbei keine vertraulichen Finanzdaten offengelegt, jedoch reicht es Betrügern bereits, die echten Namen und E-Mail-Adressen der Benutzer zu kennen, um eine gezielte Phishing-Kampagne gegen die Betroffenen einzuleiten. Die Kryptobörse versicherte wiederum, dass der Vorfall dem Büro des australischen Informationskommissars, einer unabhängigen Datenschutzbehörde, gemeldet werden würde. Zusätzlich versprach das Unternehmen, eine interne Untersuchung durchzuführen und das Datensicherheitssystem zu verbessern. In der Zwischenzeit hat das Unternehmen alle von dieser Datenlücke betroffenen Benutzer kontaktiert, und die Verwendung der Zwei-Faktor-Authentifizierung empfohlen, um die Sicherheit ihrer Kryptokonten zu erhöhen.