1xBit-Nachrichten
2023-01-25 12:42:00

Down Under wird’s heiß! Nachrichten, Analysen und Geschichten von den Australian Open

Nun, da wir uns dem Ende des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres zuneigen, könnte der Einsatz nicht größer sein. Die erste Woche bot uns viele Gesprächsthemen, riesige Aufreger, überraschende Durchbrüche junger Spieler und die stabile Leistung erfahrener Meister.

 

Lassen Sie uns in die bisherigen Hauptgesprächsthemen eintauchen und auf die finale Etappe des spannenden Turniers schauen.  

 



Murrays Geschichte der ersten Woche
Mit wem wäre es besser zu starten, als mit der lebenden britischen Legende und zweifachem Wimbledon-Meister Andy Murray? Mit seinen fast 36 Jahren ist er der einzige Spieler, der mit Metallhüfte antritt und vor vier Jahren bei genau diesem Turnier aufgrund von verschiedenen Verletzungen fast zurückgetreten wäre – nichtsdestotrotz widersetzt Murray sich allen Wahrscheinlichkeiten, nachdem er nacheinander einige Fünf-Satz-Siege produziert hatte, inklusive gegen „The Hammer“ Matteo Berrettini.

Andy Murray left fuming as he's not allowed to use toilet during five-set  marathon at Australian Open | CNN

 

Murray ist bei dieser Veranstaltung schon ganze fünfmal Zweiter geworden und ruft bei den britischen Fans in Erinnerung an eine glorreiche Zeit vor zehn Jahren, als er die ersten beiden seiner Wimbledon-Siege erzielte. Dieses Mal unterlag die ehemalige Nummer 1 der Weltrangliste jedoch, gezeichnet von zu vielen Stunden auf dem Platz, auf dem dritten Platz (die zweite Runde seines Spiels endete um kurz nach 4 Uhr). Trotzdem stehen die Zeichen gut und die Experten tippen auf eine erfolgreiche Rasenplatz-Saison. Kann er sich an die Spitze des Sports zurückkämpfen?

 


Die Top-Seeds kommen ins Straucheln
In der Zwischenzeit haben die frühen Runden bereits ein paar Überraschungen hervorgebracht, da einige hochrangige Spieler schon früh und unerwartet das Turnier verlassen mussten.

 

Überragende Favoritin und Nummer 1 der Welt auf der Seite der Frauen, Iga Świątek, wurde noch vor dem Viertelfinale herausgeworfen, während sowohl der erste als auch der zweite Seed auf der Seite der Männer, inklusive des Titelverteidigers Rafael Nadal, es noch nicht einmal über die zweite Runde hinausgeschafft haben.

I felt the pressure': World No 1 Iga Swiatek on exit from Australian Open |  The Independent

 

Jabeurs frühe Niederlage bedeutete, dass die beiden besten Seeds sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen schon vor dem Viertelfinale ausgeschieden sind – das erste Mal seit dem Jahr 1968. Es ist eine klare Demonstration, wie ausgeglichen beide Seiten sind, während Nadals durch eine Verletzung verursachte Niederlage einen Beweis liefert, dass die Ära der Großen Drei zu Ende ist. Sind die aufsteigenden jungen Spieler und seine immer häufiger werdenden Verletzungen weitere Zeichen, dass dies das Karriereende des Spaniers ist?

 

Es wäre wohl keine große Überraschung, wenn er seinen Schläger am Ende dieser Saison an den Nagel hängen würde, auch wenn diese Entscheidung ein klaffendes Loch im Männer-Tennis hinterlassen würde.

 

Das frühe Ausscheiden der Favoriten vor dem Turnier haben beide Ziehungen weit offen gelassen, besonders auf der Seite der Frauen. Das schließt an den durchwachsenen Trend der letzten Jahre an, in denen die Top-Spielerinnen entweder abwesend waren (Naomi Osaka, Simona Halep) oder frühzeitig zurückgetreten sind (Ashleigh Barty), und die Neuankömmlinge es nicht geschafft haben, konsistent genug gute Leistungen zu zeigen, um zu dominieren. Świąteks Niederlage gegen die hochkarätige Elena Rybakina, Wimbledon-Siegerin des letzten Jahres, lässt die Kasachin sicherlich zu einer der Favoritinnen werden. Zur Zeit des Verfassens dieses Artikels steht Rybakina der ehemaligen Gewinnerin Victoria Azarenka im Halbfinale gegenüber – und ihre Chancen stehen nicht schlecht. Zu Beginn des Turniers war sie trotz ihres Wimbledon-Siegs noch eine ziemliche Außenseiterin.

 

Elena Rybakina - Tennis player - WTA - Tennis Majors

Moment des Durchbruchs für junge Spieler
Im Turnier gab es auch Durchbrüche für einige Außenseiter, zum Beispiel der erste Auftritt im Viertelfinale für den 21-jährigen Tschechen Jiri Lehecka und den 22-jährigen Seb Korda (Sohn des ehemaligen Meisters Petr) – vielleicht wird dieser frühe Saisonerfolg zum Wendepunkt in ihrer Karriere!

 

Der Amerikaner Ben Shelton ist währenddessen seine erste Reise außerhalb der USA angetreten. Letztes Jahr kam er nicht einmal unter die ersten 500, hat dieses Jahr aber eine unglaubliche Leistung hingelegt und hat das Viertelfinale erreicht. Sheltons Lauf wurde von seinem Landsmann Tommy Paul unterbrochen, der sich über tolle Erfolge freuen kann, die in zum ersten Mal in seiner Karriere ins Halbfinale eines Major gebracht haben. Der ungeseedete Spieler war sicherlich zu Beginn des Turniers kein Star, aber kann er der erste Amerikaner werden, der seit Andy Roddick im Jahr 2003 einen Slam gewinnt?

 

Australian Open news: Novak Djokovic caves in to medical team appeal on  injury | Tennis | Sport | Express.co.uk


Die Hauptfrage, die sich uns über das Turnier der Herren stellt nun, da wir auf das Halbfinale und den letzten Abschnitt zusteuern, beziehen sich auf die Leistung und die Fitness des neunfachen Meisters Novak Djokovic. Der Serbe, der letztes Jahr nicht am Turnier teilnehmen konnte, hat in 25 Spielen (bis zum Viertelfinale) seit 2018 nicht mehr in Melbourne verloren, hat aber Bedenken ausgelöst, nachdem er in den frühen Runden mit einer Muskelverletzung zu kämpfen hatte.  

 

Die Nummer 3 der Weltrangliste und höchster verbleibender Seed, Stefanos Tsitsipas, ist in Top-Form und es sieht danach aus, als sei er der wahrscheinlichste Gegenspieler Djokovics, der den Turniersieg noch immer festhält. Der Grieche hat schon einmal beinah einen Slam gewonnen – er hat 2021 das Finale der French Open erreicht – kann er es dieses Mal über die Ziellinie schaffen? Zuerst wird er es im Halbfinale gegen seinen russischen Gegner Karen Khachanov schaffen müssen.

Stefanos Tsitsipas, So Near the Greats, but Not One of Them Yet - The New  York Times

 

Obwohl bereits, unabhängig von seiner Verletzung, Zweifel hinsichtlich der Wahrhaftigkeit von Djokovics Leistungsbedenken geäußert wurden, bleibt der Serbe der Favorit, denn er hat das Turnier bereits vor zwei Jahren mit einer Verletzung gewonnen. Ein zehnter Titel würde ihn mit Nadal gleichstellen, der mit 22 Grand-Slam-Siegen der meist gefeierte Spieler aller Zeiten ist. Ein guter Ansporn, würden wir sagen. 

 

Bei der Auswahl der Damen ist Azarenka die einzig verbleibende ehemalige Gewinnerin. Obwohl die Belarussin sicherlich über die Erfahrung verfügt, wird sie hier kein leichtes Spiel haben. Sie wird sich gegen hungrige Konkurrenz durchsetzen müssen, die den Blick fest auf ihrem ersten Grand-Slam-Titel haben, beispielsweise ihre belarussische Landsfrau und fünfte Seed Aryna Sabalenka. Kann sich Azarenka zehn Jahre nach ihrem ersten Erfolg die dritte Australian-Open-Krone holen oder wird Rybakina das letzte Wort haben? Jetzt, da das Finalwochenende näher rückt, ist alles offen. Bleiben Sie dran für die aktuellsten Entwicklungen in diesem spannenden Turnier!